Das Werk: 80 m2 Chorwand-Mosaik, 1963
Das große Chorwand-Mosaik zeigt Jesus als Pantokrator (Weltenherr) in einer mächtigen Lichthülle – umgeben von Engeln, den vier Evangelisten und der klugen Jungfrau.
Die Botschaft des imposanten Werks: „Christus selbst ist das Wort des Lebens – das Alpha und das Omega.“
Die Symbole der 4 Evangelisten: der Adler für Johannes, der Mensch für Matthäus, der Stier für Markus und der Löwe für Lukas.
In der 40-tägigen Fastenzeit wird das Chormosaik verhüllt und erst in der Heiligen Messe zur Osternacht feierlich wieder
freigegeben.
Auf die Frage nach
dem Grundkonzept seines Entwurfes schrieb der Künstler:
»Ich wollte Hoffnung auf Ewigkeit – nichts Trauriges – ein Fest für das Herz!«
Spiritual Stengele spricht zum Chormosaik:
»Christus empfängt uns entgegenkommend seit 45 Jahren mit diesem großen Werk von Wilfrid
Perraudin, der am 25. Mai 2006 verstorben ist. Wir gedenken seiner letzthin in diesem
Gottesdienst, indem wir uns durch das von ihm gestaltete Chormosaik ausrichten lassen.
… Aus der Apokalypse des Johannes, zieht er in diesem Werk in der Heiligen Schrift den
zugrunde liegenden Text. …
… Der wiederkehrende Christus, der Erstgeborene, der Tote, der Herrscher über den Erdkreis,
von einer mächtigen Lichthülle umgeben, in der Welt und über der Welt, … er empfängt jeden
Eintretenden und ist von jedem Platz dieser Kirche aus sichtbar. … Den Engeln an der
Decke steht das goldene Kreuz gegenüber, das Leidenszeichen, aber auch das Siegeszeichen des
Lebens über den Tod. Das aufgeschlagene Buch unten rechts, das Buch der Evangelien mit
ihren Symbolen: den Menschen für Matthäus, den Löwen für Markus, den Stier für Lukas und
den Adler für Johannes – das Evangelium. Er verweist auf das Buch, das in der Hand ist. …
Jesus hält es über seinem Herzen. Es ist ja auch das Herzstück unseres Glaubens.
Christus selbst ist das Wort des Lebens – das Alpha und Omega.
Wer aus diesem Wort lebt, der ist unterwegs mit einer großen Verheißung.
Die Verheißung eines fruchtbaren, erfüllten Lebens, in großer Barmherzigkeit. …«
Vor seinem Herzen zeigt er das Buch der heiligen Schrift, versehen mit den Buchstaben Alpha
und Omega. Sein rechter Arm deutet auf die kluge Jungfrau, die all jene „versinnbildlicht“, die
den besseren Teil erwählt haben. Sie hält eine brennende Lampe ihm entgegen. Oben rechts
die Engel, deren Trompeten mit Elan zum Jüngsten Gericht blasen. Rechts unten die klassischen
Symbole der vier Evangelisten, die die Heilige Schrift umringen und bezeichnen. So
ist der Altar umgeben von der klugen Jungfrau und den vier Evangelisten in einer Harmonie
von Vertrauen und Hoffnung für eine unbegrenzte Zukunft.“
Vom ursprünglichen Kirchenraum, eingeweiht 1899, sind heute noch die prächtige hölzerne
Kassettendecke und das Chorgewölbe mit dem Papstwappen erhalten. Aus der umfassenden
Renovierung von 1962 bis 1963 stammen neben dem Mosaik der Chorwand auch die fünf
Fenster der linken Seitenwand. Sie entstanden nach Entwürfen des Konstanzer Malers Maximilian
Bartosz und entfalten das biblische Thema des Baumes. Im Zusammenhang mit dem
Bau der Krypta von 1988 bis 1991 erhielt der Raum seine heutige Gestalt.